Handyklingeln, Presslufthammer, Motorengeknatter: Ein konstanter Lärmpegel begleitet uns ständig und überall – ob auf der Straße, am Bahnhof, im Kaufhaus, aber auch in der Wohnung. Zu Hause fühlt sich jeder dritte Deutsche durch Lärm gestört, wie der Deutsche Mieterbund meldet. Tobende Kinder, bellende Hunde, musizierende Nachbarn: Was muss man im Mietshaus erdulden und welche Ruhezeiten gelten eigentlich? Lärm kann ganz schön nerven - egal ob Straßenlärm, Baustellenlärm oder Lärm aus Haus und Nachbarschaft.
Was ist zumutbar, was schon laut?
Frank Bräutigam klärt auf. Im allgemeinen regelt die Hausordnung, was erlaubt ist und was nicht. Fühlt sich ein Nachbar durch den Lärm eines anderen gestört, muss die Situation individuell begutachtet werden. Wer eng mit Nachbarn zusammenwohnt, bekommt viel mit, muss aber nicht alles ertragen.
Es gibt Grenzen für Hobbys mit Lärmentwicklung, Sex inklusive. Toben, Trampeln, Trommeln: Kinder können das friedliche Miteinander in Mehrfamilienhäusern ganz schön auf die Probe stellen. Was Nachbarn ertragen müssen - und wo die Grenzen liegen.
Kinder in der Hausgemeinschaft ausleben dürfen - und in welchen Fällen der Protest von Nachbarn eine Aussicht auf Erfolg hat. Lachen, weinen, nach dem Fläschchen. In Mietshäusern ist es selbstverständlich, dass man Geräusche aus den Wohnungen seiner Nachbarn hört.
Diese Geräusche sind praktisch nicht zu vermeiden und rechtlich zulässig. Von Lärmbelästigung spricht man dann, wenn der Lärm aus der Nachbar wohnung so groß ist, dass Mieter ihre Wohnung dauerhaft nicht mehr nutzen können. LärEs fehlen klare gesetzliche Regelungen.
Wer sich auf die nach einer eindeutigen gesetzlichen Regelung zum Thema Lärm in der Nachbarschaft begibt, wird enttäuscht werden, denn es gibt keine allgemeingültigen Richtlinien, wann wie viel Lärm erlaubt ist. Sogar im Hinblick auf Ermittlungs- und Beurteilungsverfahren des Lärms sucht. Die Warentester überprüfen, wie viel Dezibel die Mieter Tag und Nacht ausgesetzt sind. Im Gutachten werden auch die wichtigsten Rechtsgrundlagen genannt, wie man gegen Lärm vorgehen kann.
Grundsätzlich hat man mit einem solchen Gutachten eine wirksame Grundlage, um gegen schädliche Lärmbelästigung vorzugehen. Während der Nachtruhe – meist von bis Uhr – ist sämtlicher störender Lärm verboten. Das heisst aber nicht, dass Sie im Haus oder in der Wohnung keinen Mucks mehr von sich geben dürfen. Normal laute Gespräche sind nach wie vor erlaubt , auch dürfen Sie weiterhin in Zimmerlautstärke Musik hören oder TV schauen.
Lärm in Mehrfamilienhäusern ist einer der Hauptgründe für Streit unter Nachbarn. Bild: Bernd Wachtmeister – pixelio.
Anlässlich des diesjährigen „Tages gegen Lärm“ informiert der Mieterbund Bodensee über die häufigsten Lärmquellen in Mehrfamilienhäusern und die entsprechenden Rechte und Pflichten der Bewohner. Einheitsregelungen für ruhestörenden Lärm sind im Mietrecht auch kaum vorhanden. Für den Lärm gibt es keine einheitlichen Grenzwerte sowie keine Beurteilungsverfahren. Wie viel Lärm erlaubt ist, regelt kein Gesetz. Orientierung bieten allerdings die Gerichtsentscheidungen, die immer von der Situation vor Ort abhängig sind.
Außerdem wird je nach Lärmart bzw. Lärmverursacher unterschieden. Schallpegelmessung: Wie Lärm gemessen wird.
Lärm ist keine physikalisch messbare Größe, da er von jedem Menschen anders empfunden wird. Gemessen wird deshalb nicht unmittelbar der Lärm. Wenn man zum Beispiel, um sich fit zu halten, mit dem Seil springt oder polternd Purzelbäume schlägt und in der Wohnung ein Stockwerk tiefer die Lampe von der Decke kommt, hat man den Bogen eindeutig überspannt.
Denn erlaubt ist auch in diesem Fall nur, was keinen Krach macht. Die goldene Regel heißt „gegenseitige Rücksichtnahme“ Am Himmel leuchten die Raketen, in der Wohnung knallen die Sektkorken, die Stimmung ist auf dem Höhepunkt - so sieht eine gute Silvesterparty aus. Und das bekommen nicht nur Sie selbst, sondern bisweilen auch Ihre Nachbarn zu spüren.
Kinderlärm in der Mietwohnung: Was erlaubt ist und was nicht, lesen Sie hier. Sehr häufig geht es auch um Lärm durch spielende Kinder, durch den sich Hauseigentümer oder Mieter gestört fühlen, so die Experten weiter. Die Gerichte seien familienfreundlich eingestellt: Sie erlauben Kindern das Toben und Spielen in Wohngebieten, teilweise sogar während der Mittagsruhe.
Babys dürfen selbst während der Nachtruhe. Halb Deutschland ist eine Baustelle. Hier entstehen Wohnungen , dort werden Bahnstrecken oder Brücken saniert.
Eines haben alle gemein: Genervte Anwohner sind verstärkt Lärm und Dreck ausgesetzt. Der lärmende Nachbar fällt da nicht allzu sehr ins Gewicht.
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